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1. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 170

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
170 Iv. Die Franken und die Staufer und ihr Kampf mit dem Papsttum. hatte sich seit dem Tode Alexanders Iii. getrbt. Darum richtete er seine Blicke auf Unteritalien, durch dessen Besitz er die ppstliche Macht besser in Schranken zu halten hoffte. Es gelang ihm auch, eine Verbindung seines Sohnes Heinrich mit der normannischen Prinzessin Konstanze, der Erbin von Neapel und Sizilien, zu-stnde zu bringen. Auf Bitten der Mailnder wurde die Ver-mhluug in ihrer Stadt mit einem Glnze vollzogen, der dem des Mainzer Festes gleichkam. 1189] Noch im hohen Alter unternahm Friedrich einen Kreuzzug (deit dritten) nach dem Heiligen Lande. Unter Beschwerden und Ent-behruugeu aller Art, unter fortwhrenden Kmpfen, in denen der Kaiser immer in deu vordersten Reihen stritt, langte man am Flusse Saleph skalikaduus) bei der Stadt Seleucia an. Hier war dem deutschen Helden sein Ziel gesteckt. Der Flu war vou Regengssen hoch angeschwollen. Voll jugendlichen Eisers mochte der greise Kaiser nicht warten, bis die Brcke geschlagen war; ungeduldig strzte sich Friedrich mit seinem Rosse in die Wellen, aber die Flut ri ihn mit fort, und nur seine Leiche brachte man ans User. Gro war 1190] die Bestrzung des Heeres, das seinen bewhrten Fhrer verloren hatte, groß war die Trauer des ganzen deutschen Volkes, das ihn wie einen Vater beweinte. Seine Regierungszeit ist ein glnzender Abschnitt in der Geschichte unseres Vaterlandes. Das Ansehen des Reiches war unter ihm zu einer Hhe gelangt, aus der es seit der Zeit der schsischen Kaiser nicht gestanden hatte. Trotz der vielfachen Kriege in Italien hatte Deutschland selbst mit wenigen Unterbrechungen Frieden, und der Wohlstand des Volkes erhob sich zu einer nie geahnten Blte. In Sagen und Liedern lebt Barba-rossa noch immer fort. 3. Friedrich Ii. 11901197] Auf Friedrich 1. Barbarossa folgte sein Sohn Heinrich Vi., der schon frher zum König gekrnt war. Bald nach seiner Thron-Besteigung zog er nach Unteritalien, um das Erbe seiner Gemahlin Konstanze einzunehmen, in dessen Besitz er sich durch Mutige Strenge zu befestigen wute. Jetzt, wo seine Herrschaft von der Nordsee bis Sizilien reichte, erachtete Heinrich den Zeitpunkt fr gekommen, die groartigen Plne auszufhren, welche seine Seele erfllten. Die Herrlichkeit und Macht der alten Csaren, als deren Erbe und Nachfolger er sich betrachtete, sollte erneuert werden, alle Könige sollten in das Verhltnis kaiserlicher Vasallen zurckkehren, die Kaiser-krne selbst aber in dem staufischen Hause erblich werden. Da raffte ihn ein frher Tod hinweg.

2. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 177

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
4. Untergang der Staufer. 177 4. Untergang der Staufer. Nach den von Friedrich getroffenen Bestimmungen folgte ihm auf dem Throne von Deutschland und Italien sein Sohn Kon- [12501254 rad Iv. Da dieser aber bei der Untersttzung, welche der Papst seinem Gegenknige Wilhelm von Holland zu teil werden lie, und bei den auf Selbstndigkeit gerichteten Bestrebungen der deutschen Fürsten nicht zu rechtem Ansehen gelangen konnte, begab er sich nach Unter-italien, wo unterdes sein Bruder Manfred den Kampf gegen die ppstliche Partei mit Erfolg begonnen hatte. Eine Stadt nach der anderen wurde unterworfen, und als auch Neapel nach hartnckiger Gegenwehr erlag, da war die staufische Herrschaft in Unteritalien aufs neue befestigt. Schon schickte sich Konrad an, den Papst selbst anzugreifen, als ihn ein pltzlicher Tod im Alter von 27 Jahren dahinraffte. Nach Konrads Tode verwaltete Manfred fr den jungen Konradin (Konrad, von den Italienern seiner Jugend wegen Konradino genannt, woraus wieder Konradin entstand), den erst zweijhrigen Sohn des verstorbenen Bruders, das sizilische Reich. Anfnglich im Nachteile, gewann er doch bald wieder die Oberhand, und die ppstlichen Trnppeu, welche sich schon fast des ganzen Landes bemchtigt hatten, wurden in die Flucht geschlagen. Auf deu ohnehin leidenden Innocenz machte die Kunde davon einen so heftigen Ein-druck, da er wenige Tage darauf aus dem Leben schied. Die Lage der Dinge wurde dadurch wenig gendert; seine Nachfolger schlugen dieselben Bahnen ein. Whrend Manfred, der einige Jahre spter auf Wunsch der Groen des Landes die Krone auf sein eigenes Haupt gesetzt, alles tat, um seine Untertanen der Segnungen des Friedens teilhaftig zu machen, suchten ihm die Ppste von allen Seiten Feinde zu erwecken. Zuletzt bot Urban Iv., ein geborener Franzose, dem Herzog Karl von Anjon, dem Bruder des Knigs Ludwig Ix. von Frankreich, die Krone an. Dieser, ein habschtiger und jedem edleren Gefhle verschlossener Mann, in dessen finsteren Zgen sich eine menschenfeindliche Seele spiegelte, ging begierig auf den Vorschlag ein. Mit einem starken Heere erschien er in Italien und besiegte Manfred in der Entscheidungsschlacht bei Benevent. 1266 Der edle Staufer selbst fand den Heldentod. Nun waltete Karl von Aujou mit eisernem Scepter in dem eroberten Lande. Mit unbarmherziger Strenge wtete er gegen alle Anhnger des gestrzten Herrscherhauses; Schafott und Gefngnis, Armut und Verbannung war das Los von Tausenden. Da schickten die Ghibellinen eine Botschaft an den jungen Konradin und luden ihn ein, nach Italien zu kommen, das Land Schmelzer, Leitfaden. 12

3. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 190

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
190 V. Die Kreuzzge, Herrschaft das christliche Reich- im Norden, Osten und Sden, da lieen die Fürsten Palstinas Groll und Zwietracht fahren und reichten sich die Hnde zur gemeinsamen Abwehr der drohenden Ge-fahr. Es war zu spt. Bei Tiberias erlitten sie eine vollstndige Niederlage, und drei Monate spter hielt Saladin seinen Einzua in ^Jerusalem. Die Kunde davon fiel wie ein zndender Strahl in die Herzen der abendlndischen Christen, und noch einmal flammte die alte Be-geisterung fr die heilige Sache mchtig auf. Die ersten Hupter der Christenheit, Kaiser Friedrich Barbarossa und die Könige Philipp Ii. von Frankreich und Richard Lwenherz von England stellten 1189] sich an die Spitze des dritten Kreuzzuges. Aber kaum ist ein zweites Mal mit so ungeheueren Mitteln so wenig erreicht worden. Barbarossa fand beim bergange der den Flu Saleph seinen Tod, und mit ihm war der Glcksstern des ganzen Unternehmens erloschen. Sein Sohn Friedrich von Schwaben fhrte die Reste des durch Seuchen stark geschwchten deutschen Heeres weiter und nahm an der Belagerung von Akkon teil, das gleich den meisten Stdten des Heiligen Landes in Saladins Besitz gekommen war. Whrend derselben starb er. Damals wurde zur Pflege und zum Schutze deutscher Pilger der deutsche Ritterorden gegrndet. Akkon wurde nach zweijhrigen harten Kmpfen eingenommen, doch der Jubel der den errungenen Sieg schlug bald in Hader und Streit um. Erbittert der das hochfahrende Wesen des englischen Knigs, kehrten Philipp Ii. und Herzog Leopold von sterreich, der nach Friedrichs Tode an der Spitze der deutschen Pilger stand, und dessen Fahne Richard Lwenherz hatte in den Kot treten lassen, in die Heimat zurck. Richard Lwenherz blieb noch ein Jahr lang im Heiligen Lande, vermochte aber trotz seiner ans Wunder-bare grenzenden Tapferkeit nicht mehr zu erreichen, als da den Christen der Kstenstrich von Akkon bis Joppe berlassen und ihnen der ungestrte Besuch Jerusalems gestattet wurde. Auf der Heimfahrt wurde er durch einen Sturm nach Aquileja verschlagen, auf dem Wege durch sterreich von dem schwerbeleidigten Herzog Leopold gefangen genommen und an Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert, der j ihn erst nach dreizehnmonatlicher strenger Haft gegen ein hohes Lse-geld freigab. Da die Nachfolger Saladins ganz Palstina mit Ausnahme von Akkon zurckeroberten, so vereinigte sich eine Anzahl deutscher, franzsischer und italienischer Ritter unter Fhrung des Grafen Balduin von Flandern und des Markgrafen Bonifatius von 1204] Montferrat zu entern vierten Kreuzzuge. Da jedoch die Pilger die bedungene berfahrtssumme nicht zu zahleu vermochten, lieen sie

4. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 278

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
278 V. Brandenburg-Preuens wachsende Macht. Besitz des Oberquartiers Geldern, dieses gegen berlassung der Insel Sizilien. sterreich setzte den Krieg noch ein Jahr lang fort, aber ohne Erfolg. Dann ging es mit Frankreich den Frieden 1714] zu Rastatt ein, in welchem Philipp von Anjon als König Philipp V. Spanien nebst den amerikanischen Besitzungen, fter-reich die spanischen Niederlande, Mailand, Neapel utid Sardinien erhielt. Einige Jahre spter vertauschte es die letztere Insel gegen Sizilien, und Viktor Amadeus von Savoyen nannte sich seit dieser Zeit König von Sardinien". So sorgte der Habsburgische Kaiser Deutschlands freilich fr sich, aber Straburg blieb auch jetzt bei Frankreich! ^ V. Lrandentmrg-preuens wachsende Macht. 1. Brandenburg unter den Kurfrsten. Unter der Herrschaft der Hohenzollern erlangte Brandenburg schnell die Macht und Blte zurck, die es einst unter den Aska-niern besessen. Mit Einsicht und Kraft nahm sich Friedrich Ii., 14401470] Friedrichs I. Sohn und Nachfolger, der Mark an. Wie der Bater den widerspenstigen Adel zu Paaren getrieben hatte, so demtigte der Sohn die Städte, die in trotzigem Selbstbewutsein nach einer Unabhngigkeit strebten, die sich schlechterdings nicht mit der Stellung des Landessrsteu vertrug. Das mchtige Gemein-wesen der Schwesterstdte Berlin und Klln wurde gnzlich um-gestaltet, die gemeinschaftliche Verwaltung aufgehoben, die Gltigkeit der kommunalen Wahlen an die landesherrliche Besttigung geknpft und durch Erbauung einer festen Burg an der Spree die Brgerschaft in dauernder Unterwrfigkeit gehalten. Die Festigkeit, die Friedrich bei dieser Gelegenheit bewies, war es wohl, die ihm den Beinamen Eisenzahn" erwarb. Nicht minder zeigte er sich be-flifsen, sein Herrscherrecht dem Adel gegenber geltend zu machen und denselben zugleich seiner Roheit und Verwilderung zu entreien; in dem Schwanenorden", den er bald nach seinem Regiernngs-antritt stiftete, wollte er ihm ein Vorbild echten christlichen Ritter-tums geben. Weitfhrende, unfruchtbare Aussichten hatten fr ihn nichts Verlockendes; daher schlug er auch ohne Besinnen die ihm angetragenen Kronen von Polen und Bhmen aus. Wo er aber in der Nhe sein Gebiet erweitern konnte, zumal wenn es sich um Wiedererwerbung alter brandenburgischer Besitzungen handelte, da griff er um so entschlossener zu. So brachte er durch Kauf Teile

5. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 377

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2. Das auerdeutsche Europa. 377 (sogenannt nach dem Thronbewerber Don Karlos, dem Bruder des 1833 verstorbenen Knigs Ferdinand Vii.) etwas aus und wurde durch den Marschall Serrano gestrzt. Obwohl Serrano den Ober-besehl gegen die Karlisten selbst bernahm, gelang es ihm nicht, einen entscheidenden Sieg zu erfechten. Da wurde in Mnrviedro der 18jhrige Sohn der vertriebenen Knigin Jsabella als Alfons Xii. zum König ausgerufen. Er bernahm am 14. Januar 1875 die 1875 Regierung. Das zuerst von General Quesada, dann von Alfons selbst gefhrte knigliche Heer schlug die Karlisten und warf sie der die franzsische Grenze. Auch im Sden wurde der Aufstand be-wltigt, und so kehrte endlich die Ruhe in das Land zurck. Der frhe Tod des Knigs am 25. November 1885 machte den Hoff-1885 nnngen^ ein Ende, welche Spanien und Europa in seine Umsicht und Tatkraft gesetzt hatten. Sein Besuch in Berlin, welchen Kronprinz Friedrich Wilhelm erwiderte, hatte auch Spanien in ein freundschaftliches Verhltnis zu Deutschland gebracht. Als die Knigin Marie Christine, die seit dem Tode des Knigs die Regentschaft fhrt, am 17. Mai 1886 einem Prinzen das Leben gab, wurde dieser als Alfons Xiii. zum König ausgerufen. 1886 f. England. Der Reichtum und die Macht Englands be-ruhen hauptschlich auf seiner hochentwickelten Industrie und seinem Welthandel. Seine zahlreichen Kolonien liefern dazu einerseits die ntigen Rohprodukte und sind anderseits die unentbehrlichen Ab-satzgebiete Nach beiden Beziehungen ist Ostindien der wertvollste englische Besitz, betrgt doch seine Volkszahl allein 260 Millionen. Nach Niederwerfung des Sipahi-Aufstandes (1858) war deshalb auch das Sonderrecht der ostindischen Handelsgesellschaft aufgehoben und Indien zu einer englischen Provinz erklrt worden. Auch hatte die Knigin Viktoria (1837 1901) auf den Rat ihres Ministers D i s r a el i (Lord Beaconsfield) 1876 den Titel Kaiserin von Indien" an-genommen. Das Vordringen der Russen in Jnnerasien und auf der Balkanhalbinsel während der siebziger Jahre bedrohte sowohl Indien selbst als auch den nchsten Wasserweg dahin durch den 1869 erffneten Suezkanal. Daher war England zunchst auf die Sicherung der Mittelmeer-strae bedacht, wie die Besetzung Eyperns und die Zurckdrngung Rulands vom Bosporus zeigte. Den gleichen Zweck verfolgte Eng-land iu gypten. Es kaufte dem verschwenderischen Khediw Ismail Pascha (1875) dessen letzte Anrechte an den Snez-Kanal (17 7 0 00 1875 Aktien) ab und bernahm, anfangs mit Frankreich gemeinsam, die Verwaltung der gyptischen Finanzen. Als Ismail Pascha 1879 1879 auf Befehl des Sultans die Regierung seinem Sohn Taufik Pascha bertragen hatte, versuchte die nationale Partei unter der Fhrung des Kriegsministers Arabi Pascha den Einflu der Fremden"

6. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 178

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
178 Iv. Die Franken und die Staufer und ihr Kampf mit dem Papsttum. zu befreien und das Reich, dessen König er sich nannte, einzunehmen. Konradin, der bisher am Hofe des Herzogs von Baiern gelebt, htte kein Staufer sein mssen, wenn er gegen eine solche Auf-forderuug htte taub bleiben sollen. Vergebens warnte ihn die besorgte Mutter vor dem verhngnisvollen Lande, das so viele Glieder seines Hauses angelockt, um sie tckisch zu verderben. Das Blut seiner Ahnen wurde in ihm lebendig, und er war entschlossen, das Erbe seiner Vter zu erringen oder ehrenvoll unterzugehen. Er veruerte die berreste seiner Familiengter und warb ein Heer, au dessen Spitze er den Zug der die Alpen antrat. Als er seinen Einzug in Rom hielt, waren alle Huser und Fenster geschmckt, und die Jungfrauen feierten ihn mit Spiel und Gesang. Karl von Anjou 1268] erwartete ihn an der Grenze Apnliens. In der Ebene von Scur-cola bei Tagliacozzo kam es am 23. August 1268 zur Schlacht, und schon hatte Konradin die Gegner in die Flucht geschlagen, als er in einen Hinterhalt fiel und der Sieg sich in eine Niederlage verwandelte. Konradin wurde mit seinem treuen Freunde Friedrich von Baden auf der Flucht gefangen genommen und nach Neapel gebracht. Dort stellte ihn Karl vor Gericht, in der ausgesprochenen Absicht, ihn zum Tode verurteilen zu lassen. Die Anklage lautete auf Frevel an der Kirche und auf Emprung gegen den rechtmigen König. Smtliche Richter sprachen ihn frei, nur der knechtisch ge-sinnte Robert von Bari fand ihn schuldig. Das gengte Karl, um das schndliche Urteil zu fllen. So bestieg der sechzehnjhrige Konradin das auf offenem Markte errichtete Blutgerst, und das Haupt des letzten Staufers fiel unter dem Beile des Henkers. Er starb mit den Worten: O Mutter, welchen Schmerz bereite ich dir!" Friedrich von Baden und 13 andere Gefangene teilten das Geschick des kniglichen Jnglings. Die blutige Saat trug blutige Fruchte. 14 Jahre spter 1282brach auf Sizilien ein Aufstand aus (die sizilianische Vesper genannt, weil die Vesperglocke das verabredete Zeichen dazu gab), durch welchen alle Franzosen ihren Untergang fanden und die schne Insel an die rechtmigen Erben, den König Peter von ra-gonien und dessen Gemahlin Konstanze, Manfreds Tochter, kam. 5. Die Askanier in der Mark Brandenburg. Seit den Tagen des streitbaren Gero, des ersten Markgrafen der Nordmark, der mit starker Hand die Wenden niederhielt, hatte die deutsche Herrschaft auf dem rechten Ufer der mittleren und unteren Elbe keine oder doch noch sehr geringe Fortschritte gemacht. Schon unter Geros nchstem Nachfolger erhoben sich die unterworfenen

7. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 185

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
1. Der erste Kreuzzug. Eroberung Jerusalems. 185 tapfere Eustachi sowie der Graf Robert von Flandern und dessen Bruder Balduin. Aus dem nrdlichen Frankreich kamen Graf Hugo von Vermandois, Bruder des Knigs von Frank-reich, Graf Stephan von Blois und Herzog Robert von der Norm an die. In Sdfrankreich sammelten sich Edle und Volk nm den reichen und mchtigen Grafen Raimund von Toulouse; der Fhrer der italienischen Pilger war der Normannenfrst Boemund von Tarent, dem sein tapferer Neffe Tankred folgte. Das gesamte Kreuzheer soll 100 000 schwergerstete Reiter und 300 000 Mann Fuvolk gezhlt haben. Auf verschiedenen Wegen, teils zu Lande, teils zu Wasser, zogen die einzelnen Abteilungen nach Konstantinopel, von wo [1096 aus sie uach mancherlei Streitigkeiten mit dem griechischen Kaiser, welcher bei der Menge der Kreuzfahrer fr seine Herrschaft besorgt wurde, nach Kleinasien bersetzten. Nun bewegte sich der un-geheure Heereszug auf Nica. Ein zum Entsatz heranrckendes Trkenheer wurde geschlagen und die Stadt nach harter Belagerung zur Ergebung gezwungen. Dann setzte das Heer seinen Marsch dnrch Kleinasien fort, um durch Phrygien, Eilieien und die Psse des Taurus Syrien zu erreichen. Bei Dorylnm sin Phrygien) stellte sich ihm ein zahlreiches Reiterheer in den Weg. Anfnglich erlitten die Pilger durch ihre Unkenntnis der trkischen Kampfesweise arge Verluste, und schon wandten sie sich zum Rckzge, als Gott-sried die Schlacht wieder zum Stehen brachte und die Feinde in die Flucht trieb. Nach einem beschwerlichen Marsche durch unwirtliche Gegenden, während dessen viele den Anstrengungen und Entbehrungen erlagen, langten die Kreuzfahrer im Oktober desselben Jahres vor Antiochien in Syrien an. Der Besitz dieser Stadt war fr den glcklichen Erfolg des Unternehmens ebenso wichtig, als die Belagerung der-selben schwierig. In die grte Not aber brachte die Pilger ihre eigene Unbesonnenheit. Ohne an die Zukunft zu denken, berlieen sie sich allen Genssen, die ihnen das herrliche Orontestal mit seinen ergiebigen Grten und Fruchtfeldern bot. Von den Lebens-Mitteln, die zu Anfang noch reichlich vorhanden waren, wurden nur die wohlschmeckendsten verzehrt und das brige der Fulnis ber-lassen. So sah man sich schon nach wenigen Wochen dem bittersten Mangel preisgegeben, und viele suchten ihren Hunger durch Bltter, Baumrinde, Leder und das Fleisch gefallener Tiere zu stillen. Dazu kamen die Leiden des Winters. In der unaufhrlichen Nsse ver-faulten die Zelte, ansteckende Krankheiten erzeugten eine snrchtbare Sterblichkeit, und bald hatte man tglich so viele Leichen, da es an der Zeit gebrach, sie zu beerdigen. Erst mit dem Beginn des Frh-

8. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 317

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
3. sterreichs Kmpfe in den J. 1805 u, 1809. Auflsung d. Deutschen Reiches. 317 die Entscheidung herbeigefhrt und in der Dreikaiserschlacht" auch Franz Ii. und Alexander I. von Rußland befanden sich bei ihren Heeren bei Austerlitz (sdstlich von Brnn) die p. Dezbr, Gegner geschlagen. Vier Wochen spter schlo sterreich den L1805 Frieden von Preburg, in welchem es Venedig an Italien, Tirol an Baiern und seine schwbischen Besitzungen an Wrt-temberg und Baden abtreten mute. Die Kurfrsten von Baiern und Wrttemberg wurden zu Knigen erhoben, der Kurfürst von Baden erhielt den Titel Groherzog. England, das in demselben Jahre einen glorreichen Seesieg bei Trafalgar in Sd-spanien errungen, wo der tapfere Nelson die Todeswunde empfing, setzte den Krieg noch fort. Nun trat Napoleon immer unverhohlener mit dem Plane hervor, eine Weltherrschaft zu grnde^. Zu dem Zwecke versorgte er seine Verwandten und Gnstlinge mit neuerrichteten Reichen. Seinem Bruder Joseph gab er das Knigreich Neapel, seinen Bruder Ludwig machte er zum König von Holland, seinen Schwager Murat erhob er zum Groherzog von Berg, seinem Kriegsminister Berthier verlieh er das Frstentum Neufchatel und seinen Stiefsohn Eugen Beauharnais setzte er als Viceknig der Italien. Alle diese neuen Herrscher von Napoleons Gnaden" blieben Vasallen des franzsischen Kaisers und muten seine Ober-hoheit ausdrcklich anerkennen. Um auch das halbe Deutsche Reich seiner Botmigkeit zu unterwerfen, bedurfte es nur eines Schrittes. Im Juli 1806 stiftete Napoleon mit Baiern, Wrt-temberg, Baden, Hessen-Darmstadt, Nassau und 11 anderen deutschen Fürsten den Rheinbund und lie sich zum Protektor (Beschtzer) desselben whlen. Alle Bundesglieder sollten im Innern vllig souvern sein, Frankreich aber das Recht haben, die Waffen-macht derselben nach Gefallen aufzubieten und ohne Rcksprache mit ihnen Frieden zu schlieen. Damit war die Auflsung des Deut-seihen Reiches, das seit dem Westflischen Frieden ohnehin nur [1806 noch den Schatten frherer Gre besessen, vollzogen. Franz Ii., zu sehr geschwcht, um Widerspruch erheben zu knnen, legte am 6. August seine Wrde als Oberhaupt des Reiches frmlich nieder und nannte sich von jetzt ab nur noch Kaiser von sterreich", welchen Titel er bereits seit Napoleons Thronbesteigung ange-nommen hatte. Nachdem Napoleon, wie wir gleich sehen werden, Preußen niedergeworfen, richtete er sein Augenmerk auf Spanien. Er benutzte die dortigen Parteistreitigkeiten, wodurch Karl Iv. zur Entsagung gezwungen und dessen Sohn Ferdinand Vii. auf den Thron gehoben wurde. Hierauf lud er den jungen König zu einer

9. Leitfaden für den Unterricht in der Weltgeschichte - S. 57

1879 - Striegau : Hoffmann
— 57 — in Rouen verbrannt. — Nach der Versöhnung Burgunds mit dem französischen Könige verdrängten die Franzosen allmälig die Engländer aus Frankreich. Ludwig Xi. (von 1461 — 1483) zog nach dem bereits erwähnten Tode des Herzogs von Burgund das eigentliche Burgund als Lehn ein und unterwarf sich die großen Vasallen. — Aus der englischen Geschichte sind außer den abenteuerlichen Fahrten des Richard Löwenherz (1189—99) etwa nur folgende Thatsachen hervorzuheben: der von Richards Nachfolger Johann ohne Land seiner Nation ausgestellte Freiheitsbrief der magna charta, der unter Eduard Iii., Heinrich Iv., Heinrich V. und Heinrich Vi. geführte 100jährige Krieg mit Frankreich, der während der Regierung Heinrich Vi. (1422—61) ausgebrochene Bürgerkrieg der rothen und Weißen Rose, in dem die Familien Lancaster und Dork um die Königswürde von 1459 bis 1485 stritten. — Tie während dieses Streits regierenden und auf diesen Streit folgenden Könige aus dem Hause I)ork sind: Eduard Iv. von 1461—1483, Eduard V., der aber schon 1483 von seinem Ohm Richard von Gloucester verdrängt wurde, und Richard Iii. von 1483—1485, der gegen den letzten Sprößling des lancasterschen Hauses, Heinrich Tudor, in der Schlacht bei Bosworth Thron und Leben verlor. Die 5 Regenten aus dem Hause Tudor waren: Heinrich Vii. von 1485—1509, Heinrich Viii. (bekannt durch seinen öfteren Frauenwechsel und seine Fehde mit der Kirche) von 1509—1547, Eduard Vi. von 1547—1553, Maria die Katholische von 1553 —1558, Gemahlin Philipps Ii. von Spanien, E lisabeth von 1558—1603. Maximilian I. und seine Zeit. Ehe wir vom Mittelalter gleichsam scheiden, nachdem wir zuvor der Erfindungen und Entdeckungen desselben gedacht haben, ist es nöthig, das Leben eines Mannes näher in's Auge zu fassen, der nicht nur seiner ritterlichen Tugenden wegen von einem Dichter der Neuzeit, Anastasius Grün (eigentlich Graf von Auersperg), als „letzter Ritter" besungen worden ist, sondern der sich auch durch zeitgemäße Reformen der Reichsverwaltung eine historische Bedeutung erworben hat, nämlich Maximilian I. — Unter diesen steht aber seine Eintheilung Deutschlands in 10 Kreise (von denen der burgundische, der österreichische, der schwäbische und der baierische den Süden, der westfälische, der ober- und niedersächsische den Norden des deutschen Reiches bildeten, die übrigen drei: der fränkische, ober- und niederrheinische zwischen den

10. Leitfaden für den Unterricht in der Weltgeschichte - S. 78

1879 - Striegau : Hoffmann
gleich nach seinem Regierungsantritte mehrere benachbarte Fürsten, ebenso Kasan und das mächtige und reiche Nowgorod. Nachdem er hierdurch und durch mehrere andere Kriege sein Reich vergrößert hatte, verschönerte er Moskau durch Prachtbauten, wobei griechische und italienische Künstler augestellt wurden. Er starb 1505, und ihm folgte bis 1534 sein ihm ähnlicher Sohn Wasilei Iv., der sich Zuerst den Titel Czar (Selbstherrscher) beilegte. Der Nachfolger dieses milden Vaters war ein strenger Sohn Iwan Ii., den man wegen seiner Grausamkeit „den Schrecklichen" genannt haben soll. Er regierte bis zu seinem am 18. März 1584 erfolgten Tode. Neben oder trotz seiner Härte und Eroberungssucht hat er doch manches Nützliche in's Leben gerufen. So legte er in Moskau die erste Druckerei an, trat mit England, welches 1553 den Seeweg nach Archangel gefunden, in Handelsverbindung und suchte den Wohlstand seines Landes zu mehren. Auch soll er sich eine Leibwache (Strelitzen) gehalten haben, welche mit Flinten bewaffnet war. Die späteren russischen Regenten sind von untergeordneter historischer Bedeutung, so daß wir erst in der Zeit zur russischen Geschichte zurückkehren werden, in der Rußland (von 1613—1762) unter den Herrschern aus dem Hause Romanow stand. In Frankreich führten die Katholiken und Hugenotten lange Kriege. An der Spitze der Katholiken stand das mächtige Haus der Guifen, an der der Hugenotten das von einem Sohn Ludwigs des Heiligen abstammende Haus der Bourbonen. Anstatt die Parteien zu versöhnen, erregte die nach der Thronbesteigung Carls Ix. für ihn regierende Mutter, Katharina von Medicis, mit Hülfe der ihr zur Seite stehenden herzoglichen Familie der Guisen, Zwietracht am. Hofe und im Lande. Nachdem die von Seiten der Reformirten auf den Reichstagen vielfach erhobenen Klagen wegen Unterdrückung nicht gehört worden waren, griffen die Hugenotten zu den Waffen. Der Prinz von Conds und Admiral Coligny stellten sich an die Spitze ihrer Glaubensbrüder. Bald sah Katharina ein, daß auf dem Wege der Gewalt mit den Hugenotten nicht durchzukommen fei, sie wandte sich daher zur List, stellte sich, als ob sie Versöhnung suchte, und willigte in die Verlobung ihrer Tochter Margaretha mit dem hugenottischen Prinzen Heinrich von Navarra. Da sie aber überzeugt davon war, daß diese Versöhnung nur den Schein der Wirklichkeit hätte, so schwur sie dem Admiral Coligny und allen Hugenotten Rache. — Zunächst wurde ein Mordversuch auf Coligny unternommen, der aber mißglückte. Dann drang sie unaufhörlich in den König, in eine allgemeine Ermordung der Huge-
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